Die Metapher falscher Fuffziger bezieht sich auf den Archetyp eines Blenders dem keineswegs vertraut werden sollte.

Die Redewendung vom falschen Fuffziger entstand zu Beginn des 20. Jahrhundert, als es für Falschmünzer ein Leichtes war, die damaligen Fünfzigpfennigstücke zu prägen. Die „teigige Zeichnung und flaue Prägung“ der Rentenpfennige in den 1920er Jahren führte zu den zahlreichen Fälschungen des 50-Rentenpfennigstücks.
Eine Werkstatt von Falschmünzern soll sich – einer bislang unbestätigten lokalen Legende zufolge – im Keller des schönsten Hauses auf der Schwester-Aichardastraße befunden haben. Nichts genaues weiß man nicht, wer will schon mit einer solchen Geschichte strunzen?
Zentrales Motiv dieser Online-Publikation ist die Problematik der Unterscheidung von Echtem und Falschem, von Aufrichtigkeit und – ethischer oder intellektueller – Falschmünzerei. Die Metapher des falschen Fuffzigers lässt über die Frage der Erzählbarkeit nachdenken, erweitert um das Medium Fotografie über das Verhältnis der Wirklichkeit zu ihrer Abbildung. Es erscheint ratsam, mit autosoziobiographischem Material der charmantesten Lüge nachzugehen und mit der Wahrheit Wirklichkeitseffekte zu erzeugen.
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F wie Fälschung (englisch F for Fake) ist ein Film von Orson Welles, der sich auf ironische Weise mit dem Thema Kunst, Fälschung, Urheberschaft und Authentizität auseinandersetzt.
Aus dem schillernden Klangbild der Lounge Lizards brechen reizvolle Statements hervor. Anton Fier belebt ein groovendes Energiefeld mit abstrakter Vieldeutigkeit. Spannend sind John Luries freidenkerische Dekonstruktionen der Jazz-Strukturen; Fake Jazz erscheint plötzlich als das Eigentliche!