Das Leben im Land er 1000 Berge eröffnet einen neuen Möglichkeitsraum und die Befreiung von irdischen Zwängen.

Wenn die Natural Born Neheimer über Sternkonstellationen nachdenken, treten sie in das Stadium des Entdeckens ein. Sie spüren diesem Geheimnis nach, indem sie versuchen die Gleichzeitigkeit der Dinge ins Verhältnis bringen. Zuweilen gestatten sie sich auch einen Parforce-Ritt durch die Entwicklungsgeschichte und vermessen die verborgenen Winkel der Erinnerung.
Diese Zeitdiagnosen sollten in einem doppelten Sinn verstanden werden, zum einen als Erkenntnisse, welche die Zeitlichkeit der menschlichen Existenz und das aus ihr entstehende Leiden betreffen; zum anderen als Prognosen, die pathologische Tendenzen der gesellschaftlichen Gegenwart aufweisen. Ihre Gedanken werden durch ein Reflexionskarussell geschleudert. Zwischen den Verwicklungen und Widersprüchen gibt es einiges neu zu vermessen.
Die Vielfältigkeit der Welt benötigt eigentlich keine künstlicher Überformung. Für Cyborgs, die von neuer Software überspielt werden, stellen sich keine tiefgreifenden Fragen mehr nach Identität und Politik. Der transzendente Horizont ist im Land der 1000 Berge nicht vergeistigt, er liegt lediglich ausserhalb der menschlichen Existenz und wirkt so utopisch wie Erstbesteigung des Olympus Mons. Niemand kann im Sauerland dem Tag seines Todes vorgreifen.
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Weiterführend → Die KUNO-Redaktion übernimmt Artikel von Jo Weiß aus Kultura-extra, von Karl Feldkamp aus Neue Rheinische Zeitung und von Christine Kappe aus der vom Netz gegangenen fixpoetry. Betty Davis sieht in Cyberspasz eine präzise Geschichtsprosa. Margaretha Schnarhelt erkennt in der real virtuality eine hybride Prosa. Enrik Lauer deutet diese Novellen als Schopenhauers Nachwirken im Internet. In einem Essay betreibt die KUNO-Redaktion dystopische Zukunftsforschung.